NEWS - DVF Hessen/Rheinland-Pfalz

  • Foto: Pierrot Men 17.03.2021 Stammtisch - NEWS

    Live aus Madagaskar,

    ja, es war ein denkwürdiger Abend und aufregend am 15. März 2021, auch für uns, an unserem ersten Stammtischtermin im März. Dieser Abend war voll und ganz unserem Stammtischgast aus Madagaskar gewidmet.
    "Wenn es den Photographen der Kultur und der Menschen auf Madagaskar gibt, dann ist es sicher Pierrot Men". Der war live aus Madagaskar zugeschaltet (man glaubt es kaum) und sorgte für ein besonders großes Publikum bei uns. Mitglieder unserer Fotofreunde aus Norwich(NDPS), England und Nevers (CPCN), Frankreich geben an diesem Abend unserem Stammtisches internationales Flair. Wir hatten sozusagen "Full House“. Auch unsere DVF- Landesvorsitzende für Hamburg, Stefanie Matthiesen, zählte zu unseren Gästen.

    Es zeigte sich aber auch, dass viele Gäste ein für uns nicht ganz einfaches Thema sind. Bei diesmal 39 Teilnehmern ist es einfach extrem schwierig bis unmöglich, einen persönlichen Draht zu allen Gästen aufzubauen. Helmut hat das sehr gut geschafft, aber es lässt sich einfach nicht verhindern, dass wir in solchen Situationen den einen oder die andere vergessen. Bitte nehmt das dann nicht persönlich, es wird nicht das letzte Mal sein, dass so etwas passiert; es ist niemals böse gemeint. Wenn wir schon beim Erklären sind, sollten wir vielleicht einmal exemplarisch den Ablauf schildern, der notwendig war, um diesen Abend sicher und zuverlässig auf die Beine zu stellen.

    Angefangen hat die Idee für diesen Abend mit einer Entdeckung von Andreas im britischen Magazin Black+White Photography. Der Artikel zu Pierrot Men mit dem Titel „A way of seeing“ enthielt einfach großartige Bilder. Und da er immer auf der Suche nach Themen für seine Pinboard-Beiträge ist, entstand sehr bald die Präsentation zu eben diesem Photographen, der auf Madagaskar arbeitet und dort in photographisch perfekter Weise Land und Leute portraitiert. Den Beitrag hat er dann am 04.01.2021 in unserer Runde präsentiert.
    Es folgten weiterreichende Hintergrundinformationen und Details, u.a. ein Hinweis auf einen wirklich sehenswerten Film. https://vimeo.com/385505262
    Damit hatte Andreas die Basis geschaffen, auf der wir dann gemeinsam aufbauen konnten. Denn Walter war sofort Feuer und Flamme und schlug vor, Pierrot als externen Gast einzuladen - wohlgemerkt aus Madagaskar. Die erste Hürde war, den Kontakt aufzubauen. Schon das war schwieriger, als wir zunächst gedacht hatten. Erst nachdem wir die E-Mail Adressaten auf ein weiteres Umfeld von Pierrot erweitert haben, erzielten wir die ersten Treffer. Ein Schweizer Reiseunternehmen hatte eine unserer E-Mails abgefangen und eine Verbindung zu Klaus Konnerth (Madagaskar) hergestellt. Über Pierrots Sohn Meddy näherten wir uns dann langsam unserem eigentlichen Ziel. Die ersten Vorgespräche mit Pierrot verliefen dank Helmuts hervorragenden Französischkenntnissen in einer sehr herzlichen und angenehmen Atmosphäre. Dennoch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir gleich am Start bei den ersten Kontaktversuchen mit technischen Problemen konfrontiert wurden, deren Lösung nicht in unserer Hand lag. Aktuell ist auf Madagaskar die Zeit des Monsuns. Die begleitenden heftigen und starken Gewitter störten die Internetverbindung ganz erheblich. Pierrot Mens Glasfaseranschluss hat sich nicht nur für uns als sehr stabil erwiesen, Klaus aber (er wohnt 300 km von Pierrot entfernt) und Meddy waren viel weniger planbar. Aber letztlich wurde klar, dass Pierrot für unsere Pläne sehr offen war. Dabei spielt sicher eine Rolle, dass er in Deutschland völlig unverdient recht unbekannt ist. Unser Stammtisch ist nun sicher nicht der Einstieg in eine Karriere in Deutschland, aber ein Anfang ist es sicher.
    Nachdem der Kontakt stand, tauchte gleich das nächste Problem auf, das sich als ziemlich mächtig erwies. Pierrot Men sprich ausschließlich Französisch, wir dagegen so gut wie nicht - wenn man einmal von Helmut absieht. Wir brauchten also einen Simultanübersetzer. Aber auch dafür fand sich dank Helmuts Kontakten sehr schnell eine Lösung. Michele aus Nevers bot sofort ihre Hilfe an. Bereits in den ersten Vorrunden stellte sich allerdings heraus, dass es nicht immer am Monsun liegt, wenn es Probleme mit dem Internet gibt. Es wollte einfach nicht funktionieren und Ihr habt es ja alle am Montag gemerkt: wenn Klaus aus Madagaskar vom Monsun unbehelligt die zwei Stunden nicht hätte ungestört reden können, hätten wir ein Problem gehabt. Nebenbei hat Klaus Siegmund kurzfristig abgesagt und unseren Gedanken, einen Life-Chat Deutsch/Englisch für unsere Freunde aus Norwich anzubieten, stark ins Wanken gebracht. Aber, und das spricht für unsere Stammtischmitglieder, Ernst und Ulrich sind sofort ins kalte Wasser gesprungen und haben somit die englische Fraktion eingebunden. Danke auch Euch noch einmal sehr an dieser Stelle.

    Nach all diesen Bemühungen war der Abend dann fast noch besser, als wir zu hoffen gewagt hatten. Pierrot hat einfach wunderbare, faszinierende Bilder ausgesucht. Zugegeben, so schwer ist das nicht bei der Qualität, mit der er arbeitet, aber dennoch, für uns war es die reine Freude. Was dann aber doch zumindest etwas überraschend war, ist die Erkenntnis, wie unbeschwert, locker und unterhaltsam er über die Hintergründe von wirklich allen 96 Bildern plaudern konnte. Das ist schon beeindruckend, denn es gab so gut wie keine Rückmeldungen aus dem Publikum. Glücklicherweise hatten fast alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Kamera angeschaltet, so dass zumindest eine gewisse Intimität aufkam. Aber direkte Rückmeldungen fielen aus. Dennoch kam die unbändige Freude an seinen Arbeiten, an den Menschen von Madagaskar und der madagassischen Kultur sehr gut herüber. Hier ist natürlich noch einmal besonders zu betonen, wie wichtig und entscheidend die Mithilfe von Klaus Konnerth war. Auch die Pausen für die Übersetzungen konnten Pierrot nicht abhalten, uns an seinen Gedanken teilhaben zu lassen. Letztlich ist das alles zu einer Erfolgsgeschichte geworden, die vom Publikum auch so aufgenommen wurde. Denn nach dem Vortrag nahmen die positiven Rückmeldungen kaum ein Ende.

    Helmut hat dann den Vortrag ganz professionell mit der symbolischen Präsentation des Schecks beendet, mit dem wir unsere Teilnahmebeiträge als Spenden an eine Kinderorganisation auf Madagaskar überweisen werden. So wollen wir auch beim Vortrag von Peter Ginter vorgehen, der ja am 19.04.2021 geplant ist. Die Spenden liefen zunächst etwas zögerlich ein, so dass wir uns schon begannen, Sorgen zu machen. Aber letztlich hat sich das Stammtischpublikum doch als so interessiert und engagiert präsentiert, wie wir uns das erhofft haben. Allen Teilnehmern danken wir sehr.

    Wir empfinden es schon als Auszeichnung, dass aus der kleinen Idee, Fotointeressierte zu einem Treffen einzuladen, eine Veranstaltung geworden ist, die es uns erlaubt, solche Abende zu organisieren. Wir hoffen sehr, dass wir uns weiter so erfreulich entwickeln werden.

    Das Stammtischteam